Vierlinge für umweltschonendes Waschverfahren

In zwei Waschstufen neutralisieren die Gaswäscher von Körting Säuren - und das unter anderem dank der hohen Produktqualität länger als geplant.

Hohe Beständigkeit dank Spezialkunststoff

Die internationale Raumstation (ISS) ist die bislang langlebigste Raumstation der Menschheit. Ihr Aufbau begann 1998 und bis heute ist sie im Einsatz. Etwa genauso lange laufen Anlagen mit Körting-Gaswäschern bei einem westdeutschen Chemiekonzern – und unter anderem dank der hohen Qualität länger als die ursprünglich geplante Betriebsdauer. Nach nun knapp 25 Jahren im Einsatz, werden sie durch vier neue Anlagen ersetzt. „Wir arbeiten mit dem Kunden schon sehr lange in unterschiedlichsten Aufgabengebieten vertrauensvoll zusammen. Die Projektleiter kamen nun mit diesem Projekt auf uns zu und beauftragten dieses Mal nicht drei, sondern vier Anlagen, die verfahrenstechnisch identisch sind“, weiß der zuständige Ingenieur zu berichten.

Die Vierlinge sind aus C-Stahl (Kohlenstoffstahl) gefertigt und außen lackiert. Mit 2,80 Meter Höhe und 800 mm im Durchmesser sind sie relativ klein, jedoch durchaus fein: die Innenseite ist jeweils mit dem Spezialkunststoff E-CTFE beschichtet, einem Polymer, das, ähnlich wie Teflon, von den meisten Säuren nicht angegriffen wird und sich darüber hinaus  durch eine sehr gute thermische Beständigkeit sowie Antihaftwirkung auszeichnet. Doch warum ist der Behälter aus C-Stahl mit dem Kunststoff ausgekleidet und nicht komplett aus Kunststoff hergestellt? Wird ein Wäscher normalerweise bei Atmosphärendruck betrieben, so handelt es sich in diesem Fall um einen Druckbehälter, der für drei bar Überdruck ausgelegt ist.

Druckprobe des C-Stahl Behälters

Maßgeschneiderte Kundenlösung

Die Aufgabe des Systems ist es, Schwefeldioxid (SO2) und Chlorwasserstoff (HCl) aus dem Prozessstrom zu entfernen. Durch den Einsatz von Natronlauge (NaOH) können die einströmenden Komponenten neutralisiert und gereinigt werden. Jeweils zwei Waschstufen werden von dem Gas dabei in Reihe durchströmt. Die Treibflüssigkeit dient hier als Waschflüssigkeit und wird im Gleichstrom zum Gas in den Strahlwäscher von oben nach unten eingedüst. Der zweite Apparat ist mit Füllkörpern bestückt und wird wiederum von unten nach oben durchströmt „Diese Füllkörper haben bei geringem Materialeinsatz eine große Oberfläche und werden, je nach Anforderung und Werkstoff, anwendungsspezifisch ausgewählt. Sie dienen dazu, eine größtmögliche Stoffaustauschfläche zu schaffen“, erklärt der Projektingenieur von Körting.

Die Projektdauer ist auf zwölf Monate ausgelegt. In die maßgeschneiderte Lösung fließt natürlich auch die Erfahrung aus der Zusammenarbeit auf Augenhöhe ein. „Bei uns steht die langfristige Zusammenarbeit im Fokus“, betont auch der Leiter des technischen Vertriebs von Körting. Während die ISS spätestens 2030 aus technischen Gründen außer Dienst gesetzt wird, ist für den Einsatz von Körting-Gaswäschern kein Ende in Sicht.

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