Vakuumlösungen für Raffinerien und die Petrochemie

Müssen langkettige Kohlenwasserstoffe getrennt werden, wird in Mineralölraffinerien das Verfahren der Vakuumdestillation angewendet. Dabei wird durch Einsatz einer Vakuumkolonne die Siedetemperatur der zu destillierenden Stoffe gesenkt und ein Auftrennen der Kohlenwasserstoffe erleichtert. Zu Beginn gewinnt man bei der atmosphärischen Destillation die ersten Produkte aus dem Mineralöl (u. a. Benzin, Kerosin). Es fällt jedoch auch ein atmosphärischer Rückstand an (Long Residue).

 

Dieser wird in einem weiteren Fraktionsturm unter Vakuum (typischerweise ca. 20 mbar) destilliert. Durch den im Vakuumturm herrschenden verminderten Druck wird die Siedetemperatur der Rückstandskomponenten herabgesetzt, und es verdampfen die schweren Kohlenwasserstoffe ohne Zersetzung, wie es bei höheren Temperaturen der Fall wäre. Raffinerien produzieren durch dieses Verfahren Vakuumgasöl, verschiedene Destillate für Konversionsanlagen oder die Schmierölproduktion und einen Vakuumrückstand für Heizöl- und Bitumenkomponenten.

Höhere Ausbeute an leichten Produkten

Vakuumkolonne einer Mineralölraffinerie mit zwei Dampfstrahl-Vakuumpumpen und nachgeschalteten Oberflächenkondensatoren
Vakuumkolonne einer Mineralölraffinerie mit zwei Dampfstrahl-Vakuumpumpen und nachgeschalteten Oberflächenkondensatoren

Durch die beiden Destillationsverfahren steht das Ausbeuteverhältnis der einzelnen aus einem bestimmten Rohöl erzeugten Produkte in einem klaren Verhältnis. Da die Nachfrage nach Leichtprodukten einem sinkenden Bedarf an schweren Produkten gegenüber steht, versuchen Raffineriebetreiber die Ausbeute an leichten Produkten zu erhöhen.

Hier kommen die Erzeugnisse aus der Vakuumdestillation zum Einsatz. In Konversionsverfahren werden sie weiter verarbeitet und zu leichten, kurzkettigen Kohlenwasserstoffen veredelt. Produkte aus der Vakuumdestillation werden bevorzugt in katalytischen Crackern und Hydrocrackern weiterverarbeitet. Der Vakuumrückstand wird in thermischen Crackern und Cokern zu niedermolekularen Produkten veredelt.

Komponenten für die Vakuumerzeugung

Die Vakuumerzeugung spielt eine große Rolle im Raffineriebetrieb. Ohne eine dauerhafte, zuverlässige und störungsfreie Aufrechterhaltung des Vakuums ist eine betriebssichere Produktion undenkbar. An die Komponenten zur Vakuumerzeugung stellen Anlagenbetreiber daher höchste Ansprüche an Zuverlässigkeit und Leistung. Diesen Ansprüchen wird die Vakuumtechnik der Körting Hannover GmbH in Raffinerien und chemischen Werken auf der ganzen Welt gerecht.

Strahlpumpen

Strahlpumpen erzeugen, durch den Einsatz eines Treibstroms als Energieträger, eine Pumpwirkung. Sie kommen ohne mechanische Antriebe oder bewegte Teile aus. Durch ihren einfachen Aufbau sind sie besonders für Stoffe mit hohem Verschmutzungspotenzial geeignet. Große Saugströme in einer Größenordnung von 2 bis 3 Millionen m3/h bei einem Saugdruck von unter 50 mbar, wie sie häufig in Mineralölraffinerien vorkommen, sind mit keiner anderen Art von Vakuumpumpen so betriebssicher zu realisieren. Um diese niedrigen Saugdrücke zu erreichen, ist eine mehrstufige Ausführung erforderlich. Es kommen dabei mehrere Stufen, jeweils bestehend aus Strahlpumpe mit Nachkondensator, zum Einsatz. Im Kondensator werden die kondensierbaren Anteile des Gemischstromes der vorgeschalteten Strahlpumpe kondensiert, und die nächste Strahlpumpenstufe muss nur noch die nicht kondensierbaren Anteile weiterverdichten. So kann z. B. in einer 5-stufigen Anlage ein Saugdruck bis zu 0,1 mbar erreicht werden.

 

Speziell auf den jeweiligen Anwendungsfall ausgelegt, sind Körting Strahlpumpen auch mit kleinen Treibdampfdrücken (z. B. aus Abdampf) und sehr hohen Verdichtungsverhältnissen realisierbar. Durch ihre einfache Bauweise ist der Wartungsaufwand außerordentlich gering. Neben einer hohen Betriebssicherheit bieten sie höchste Verfügbarkeit, auch nach längeren Stillständen. Da Strahlpumpen über keine eigenen potenziellen Zündquellen verfügen, liegen sie nicht im Anwendungsbereich der EU-Explosionsschutzrichtlinie ATEX.

 

Je nach Anforderung des Prozesses können Strahlpumpen unbeheizt, teilbeheizt oder auch vollbeheizt ausgeführt  werden. Viele Prozesse in Raffinerien und der Petrochemie laufen unter erhöhten Temperaturen ab und benötigen Dampf zur Beheizung und auch zum Einsatz in der Wasserdampfdestillation. Der für den Betrieb von Strahlpumpen benötigte Treibdampf steht somit in Raffinerien in ausreichender Menge zur Verfügung.

Kondensatoren

In der Mineralölindustrie ist der Einsatz von Oberflächenkondensatoren für die Kondensation zwischen den einzelnen Strahlpumpenstufen üblich. In diesen sind Kühlwasser und Prozessmedium strikt voneinander getrennt. Dadurch wird eine Verschmutzung des Kühlwassers verhindert. Körting Oberflächenkondensatoren können den Mantel- oder den Rohrraum für die Kondensation nutzen. Sie können mit festen Rohrböden oder ziehbarem Rohrbündel (Schwimmkopf- oder U-Rohr-Bauweise) ausgelegt und geliefert werden.

 

Sofern in Ausnahmefällen der Prozessdampf mit dem Kühlwasser direkt in Berührung kommen darf, können auch die im Betrieb flexibleren und effektiveren Mischkondensatoren eingesetzt werden.

Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen

Bei Hybridsystemen wird eine Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe als letzte Stufe bei der Vakuumerzeugung eingesetzt. Im Gegensatz zu Strahlpumpen nutzen Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen elektrische Energie für die Vakuumerzeugung und haben bezüglich Energieverbrauch einen gewissen Vorteil. Dafür dürfen einige Nachteile nicht außer Acht gelassen werden:

  • höhere Anfälligkeit für Verschmutzungen durch Prozessmedien
  • erhebliche Steigerung des Wartungsaufwandes
  • erhöhter Ersatzteilbedarf
  • deutlich höhere Investitionskosten

 

Durch die Verschmutzungsproblematik sind dem Einsatz mechanischer Vakuumpumpen gerade im Raffineriebereich Grenzen gesetzt.

 

Auch Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen sind fester Bestandteil des Lieferprogramms. Ganz gleich welcher Typ Vakuumpumpe benötigt wird, die Körting Hannover GmbH ist als Vakuumspezialist der ideale Ansprechpartner. Durch die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Vakuumgenerierung in Mineralölraffinerien, der petrochemischen Industrie und anderen Anwendungsgebieten, liefert die Körting Hannover GmbH umfangreiche Lösungen für jeden individuellen Anwendungszweck.

Werkstoffe

Die Verarbeitung von Mineralölen stellt hohe Ansprüche an die Werkstoffe der eingesetzten Komponenten. Die Wahl des Werkstoffes wird durch den Einsatzzweck und die Korrosivität der Prozessmedien bestimmt. Hier kommt ein weiterer großer Vorteil der Strahlpumpentechnik zum Zuge: Es können praktisch alle verfügbaren Materialien zum Bau von Strahlpumpen eingesetzt werden.

 

Als Material stehen u. a. zur Verfügung:

  • unlegierte Stähle (C-Stahl) ggf. geeignet für „HIC service“ und „wet H2S service“
  • nichtrostende Stähle (austenitische und ferritische Stähle)
  • Duplexmaterial
  • hochlegierte Nickelstähle
  • Titan
  • Sondermaterialien (z. B. Kupfer, Nickel, Hastelloy)

Geringster Dampfverbrauch mit Körting

Im Betrieb einer Mineralölraffinerie spielen Energiekosten eine große Rolle. Damit stellt sich häufig die Frage nach der Wahl des geeigneten Vakuumsystems. Strahlpumpen benötigen für ihre Funktion Treibdampf, mechanische Vakuumpumpen benötigen elektrische Energie. Häufig steht der Treibdampf für Strahlpumpen in Energieverbundsystemen als Niederdruckdampf kostengünstig zur Verfügung. Dann rentiert sich der Einsatz von Strahlpumpentechnik ganz besonders.

Die Gesamtbetrachtung des Energieverbrauches eines Vakuumsystems ist dennoch für jeden Betreiber außerordentlich wichtig. Durch ständige Optimierung in der werkseigenen Entwicklungsabteilung ist die Körting Hannover GmbH führend in Fragen des Energieverbrauchs. Auf mehreren Prüfständen verbessern die Körting Ingenieure den Dampfverbrauch der Strahlpumpen. Dadurch können auf den individuellen Anwendungszweck energieoptimierte Vakuumsysteme ausgelegt und gefertigt werden, mit z. T. erheblich geringerem Dampfverbrauch als viele weltweite Wettbewerber.

 

Durch Vergabeverfahren bestätigt

Die führende Marktstellung der Körting Vakuumtechnik wird besonders deutlich, wenn man eine Betrachtung über „total cost of ownership“ anstellt. Bei dieser Betrachtungsweise werden neben den Investitionskosten auch die Kosten für den Betrieb der Anlage (Energiekosten, Reparatur, Wartung) über mehrere Jahre ermittelt. Im Ergebnis erkennt der Betreiber, welche Investition hinsichtlich der Gesamtkosten beim Betrieb über mehrere Jahre überlegen ist. Viele Anlagenbetreiber haben sich aufgrund dieser Vergleiche für die Vakuumlösungen der Körting Hannover GmbH entschieden.

Rechenbeispiel Dampfverbrauch

Die Investition in ein Körting Vakuumsystem kann die Betriebskosten erheblich und dauerhaft senken, wie das folgende Beispiel zeigt.

 

Vergleichszahlen Vakuumsystem für eine Erdölraffinerie

      Vakuumsystem
Körting
  Vakuumsystem
anderer Anbieter
Auslegungsparameter          
Saugstrom m3/h   1.200.000   1.200.000
Saugdruck mbar   20   20
           
Betriebsmittel          
Treibdampf (Booster, Ejektoren) kg/h   32.000   35.000
Dampfstrom gesamt kg/h   32.000   35.000
           
Kühlwasser m3/h   2.650   3.100
Kühlwasserstrom gesamt m3/h   2.650   3.100
           
Betriebsstunden pro Jahr     8.250   8.250
Dampfkosten pro Jahr (20,00 €/t)   5.280.000   5.775.000
Kühlwasserkosten pro Jahr (0,10 €/t)   218.6250   2.557.500
           
Betriebskosten pro Jahr   746.6250   833.2500
           

Einsparung
nach 5 Jahren

 

4.331.250

 

 

Ihre Vorteile

  • minimalen Dampfverbrauch
  • bestmögliche Lösungen für den jeweiligen Anwendungsfall
  • individuelle Auslegung
  • Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit der Anlage
  • höchste Fertigungsqualität

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