Strahlwäscher
Der Strahlwäscher wird für die Grundoperationen Kühlen, Waschen und Fördern eingesetzt.
Das Gas tritt seitlich in den Strahlwäscher ein. Die Treibflüssigkeit dient als Waschflüssigkeit und wird im Gleichstrom zum Gas in den Wäscher eingedüst. Durch den Impulsaustausch mit der Treibflüssigkeit wird das Gas beschleunigt. Im Ergebnis steht eine Förderwirkung, die einen gasseitigen Druckgewinn ermöglicht. Mit diesem Druckgewinn können, je nach Auslegung der Anlage, die internen Strömungswiderstände der Anlage und Widerstände angrenzender Rohrleitungen überwunden werden. Der Strahlwäscher ersetzt damit in vielen Fällen einen mechanischen Ventilator.
Das Maß der Energieübertragung drückt sich im Druckgewinn eines Strahlwäschers aus. Durch die Verdüsung der Waschflüssigkeit wird der zylindrische Teil des Wäschers mit einem Vollkegel gefüllt und die für die Grundoperationen notwendige große Phasengrenzfläche zwischen Gas und Flüssigkeit erreicht.
Vorteile auf einen Blick
- einfache Bauweise
- geringer Wartungsaufwand
- hohe Betriebssicherheit und Anlagenverfügbarkeit
- keine Brandgefahr im Wäscher
- Kombination von Gasförderung mit Entstaubung und Absorption
Anwendungen
Der selbstsaugende Strahlwäscher ist besonders geeignet für:
- Gasförderung ohne mechanischen Ventilator
- direkte Gaskühlung (Quenchen)
- physikalische und chemische Absorption von Schadstoffen (SO2, Cl2, HCI, NH3, HF, H2S, etc.)
- Abscheidung von Stäuben mit Partikelgrößen über 3 μm
- Rückgewinnung von Stoffen aus Gasen
Tiefergehende Informationen
Eine typische Körting Strahlwaschanlage besteht aus:
- Strahlwäscher
- Abscheidebehälter
- Drall-Tropfenabscheider (DTA)
Diese Komponenten arbeiten im Gesamtprozess zusammen. Der Strahlwäscher fördert, absorbiert, entstaubt und kühlt das Gas mithilfe der Waschflüssigkeit. Im anschließenden Abscheidebehälter werden das gereinigte Gas und die Flüssigphase getrennt. Er dient gleichzeitig als Pumpenvorlage für den Waschflüssigkeitskreislauf.
Der nachgeschaltete Drall-Tropfenabscheider (DTA) wird zur Abscheidung von im Gasstrom mitgerissenen Feintropfen eingesetzt. Je nach verfahrenstechnischer Anforderung können weitere Komponenten angereiht werden. Mit ein- oder mehrstufigen Strahlwäschern, auch in Kombination mit Füllkörperkolonnen, lassen sich Umweltauflagen einhalten und Stoffe aus Gasen zurückgewinnen.
Die Körting Strahlwaschanlagen werden geliefert als:
- standardisierte Ausführung von DN 80 bis DN 1000 für Gasströme von 60 bis 26000 m³/h, auch in Kombination mit Füllkörperkolonnen
- maßgeschneiderte Lösung für Gasströme von 60 bis 100000 m³/h, in ein- oder mehrstufiger Ausführung
Je nach Aufgabenstellung kommen Anlagenkombinationen zum Einsatz, mit denen anwenderspezifische Randbedingungen und Anforderungen sicher erfüllt werden. Auch für Sonderfälle, wie Gasströme bis zu 300000 m³/h oder Gastemperaturen über 1000 °C können bewährte Lösungen angeboten werden.
- C-Stahl, Edelstahl
- Stahl mit Beschichtung: Gummierung, PVDF, PTFE, Halar, etc.
- Kunststoffe: GFK, PP, PVC, PVDF - ohne und mit Armierung
- Sonderwerkstoffe
Das Vent Gas Treating System ist eine komplette Einheit, die u. a. aus den Hauptkomponenten Strahlwäscher, Abscheidebehälter, Füllkörperkolonne und Drall-Tropfenabscheider besteht und im Stahlbau komplett montiert ist.
Die Aufgabe des abgebildeten Systems ist es, Salzsäure, Chlor und Schwefeldioxide aus einem heißen Prozessstrom zu entfernen. Ausgelegt ist die Anlage für eine Gaseintrittstemperatur von 530 °C. Durch den Einsatz von Natriumhydroxid (10% NaOH) und Natriumhydrogensulfit (20% NaHSO3) als Waschflüssigkeit können alle zu absorbierenden Komponenten aus dem Abgas entfernt werden. Die Gasemissionen werden entsprechend der Gesetzgebung gereinigt (TA-Luft) und können in die Atmosphäre entlassen werden.
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Von Absperrarmatur bis Wassersack: Fachspezifische Begriffe und technische Definitionen
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