Venturiwäscher

Venturiwäscher werden hauptsächlich zur Entstaubung eingesetzt.

 

Das Gas tritt seitlich oder axial in den Wäscher ein. Die Flüssigkeit wird im Gleichstrom zum Gas über eine oder mehrere Düsen, die gleichmäßig über den Querschnitt verteilt angeordnet sind, in den Wäscher eingedüst. Anschließend wird die Strömung durch Verengung des Querschnittes in der sogenannten Venturikehle stark beschleunigt. Das Gas und die Staubpartikel erreichen im Gegensatz zu den Flüssigkeitstropfen schnell Geschwindigkeiten bis zu 150 m/s. Es treten sehr hohe Relativgeschwindigkeiten zwischen dem Gas und der Flüssigkeit auf. Der Highway-Effekt entsteht.

 

Die dadurch auftretenden Scherkräfte zerreißen die Flüssigkeitstropfen in feinste Tröpfchen. Gleichzeitig werden die im Gasstrom enthaltenen Staubpartikel aufgrund ihrer Massenträgheit den Stromlinien des Gases nicht mehr folgen können. Sie werden auf die Tröpfchen geschleudert und damit abgeschieden. Das Maß der Energieübertragung, die notwendig ist, um hohe Relativgeschwindigkeiten zu erzeugen, drückt sich im Druckverbrauch des Venturiwäschers aus. Dieser wird durch ein mechanisches Gebläse ausgeglichen.

 

Der nicht selbst fördernde Venturiwäscher ist besonders geeignet für die Abscheidung von Stäuben mit Partikelgrößen kleiner 3 μm.

Vorteile auf einen Blick

  • einfache und kompakte Bauweise
  • geringer Wartungsaufwand
  • hohe Betriebssicherheit und Anlagenverfügbarkeit
  • keine Brandgefahr im Wäscher
  • geringe Investitionskosten

Anwendungen

Die nasse Fahrweise ermöglicht die Abscheidung von Stäuben

  • mit kritischen Eigenschaften, wie hygroskopisch, quellend oder klebrig, die eine trockene Abscheidung in Schlauchfiltern ausschließen
  • nach Trocknersystemen
  • aus Dampfsystemen mit heißem Kondensat als Waschflüssigkeit
  • nach Verbrennungsprozessen (z. B. Ruß) bei gleichzeitiger Kühlung der heißen Rauchgase
  • aus der Befüllung von Misch- und Rührsystemen

Tiefergehende Informationen

Eine typische Körting Venturiwaschanlage

Eine typische Körting Venturiwaschanlage besteht aus:

  • Venturiwäscher
  • Abscheidebehälter
  • Drall-Tropfenabscheider (DTA)

Der Venturiwäscher trennt Gas und Staubpartikel. Der anschließende Abscheidebehälter hat die Aufgabe, das gereinigte Gas und die Flüssigphase zu trennen und dient gleichzeitig als Pumpenvorlage für den Waschflüssigkeitskreislauf.

Der nachgeschaltete Drall-Tropfenabscheider (DTA) wird zur Abscheidung von im Gasstrom mitgerissenen Feintropfen eingesetzt. Je nach verfahrenstechnischer Anforderung können weitere Komponenten angereiht werden.

Baugrößen

Die Körting Venturiwaschanlagen werden ausschließlich geliefert als maßgeschneiderte Lösung für Gasströme von 1000 bis 125000 m³/h, in ein- oder mehrstufiger Ausführung.

Werkstoffe
  • C-Stahl, Edelstahl
  • Stahl mit Beschichtung: Gummierung, Halar, etc.
  • Kunststoffe: GFK, PP, PVC, PVDF - ohne und mit Armierung
  • Sonderwerkstoffe
Entstaubung und Fraktionsabscheidegrade

Die Entstaubung ist abhängig von:

  • Durchmesser und Dichte der Partikel
  • Anzahl der Tropfen und Tropfendurchmesser
  • Relativgeschwindigkeit zwischen Tropfen und Partikel

 

Je größer die Staubdichte, der Durchmesser der Partikel, die Relativgeschwindigkeit zum Tropfen und je höher die Anzahl möglichst feiner Tropfen ist, desto besser wird die Abscheidung. Mit einer vorgegebenen Partikelverteilung kann auf Basis sog. Fraktionsabscheidegrade der notwendige Energieverbrauch (Ventilatorleistung) für einen geforderten Gesamtabscheidegrad ermittelt werden.

 

Ist die Partikelgrößenverteilung nicht bekannt, ist der Gesamtentstaubungsgrad nicht zu errechnen. Hier müssen Untersuchungen vor Ort oder Abschätzungen vorgenommen werden.

Zeit, zu reden.

Individuelle Lösungen entstehen im konsequenten Dialog mit unseren Kunden - darum setzen wir auf eine größtmögliche Kundennähe.

Körting Support

Von Absperrarmatur bis Wassersack: Fachspezifische Begriffe und technische Definitionen

Mit unserem Glossar bieten wir Ihnen die Möglichkeit, diese und viele andere Begriffe, die in der Verfahrenstechnik häufig Anwendung finden und uns in unserer tagtäglichen Arbeit begleiten, nachzuschlagen.